Thomas Jetzlsperger – Garnecker Galloways

Thomas Jetzlsperger – Garnecker Galloways

Thomas Jetzlsperger - der Mann hinter Garnecker Galloways

... der Cowboy

Thomas Jetzlsperger traut sich was. Der Landwirt lebt mit seiner Familie auf einem Ökohof bei Taubenbach in der Gemeinde Reut. Als er den Hof übernommen hatte, war ihm klar, er will seinen eigenen Weg gehen. Die Felder wurden wieder in naturnahe Wiesen umgewandelt, der Betrieb auf Bio umgestellt. Hier auf den weitläufigen Weiden im schönsten Rottaler Hügelland züchtet er eine seltene Rinderrasse: Die Galloways.
Die knuffigen Tiere fühlen sich sauwohl beim Thomas: Die Herde wächst beständig, aktuell grasen 15 Muttertiere mit ihrer Nachzucht auf den großzügigen Weiden.

Die 55 Rinder bekamen noch Verstärkung: Gustl ist seit heuer da, ein hochprämierter vierjähriger Bulle. Wie alle Galloways ist auch der neue Stier ein freundliches Wesen, das sich mit Artgenossen und Menschen wunderbar verträgt. „Er ist ein richtiger Schmuser, egal ob mit seinen Damen oder mit uns, das macht natürlich besonders viel Freude.“

Der Ökohof in Taubenbach setzt auf Weideschlachtung

Bis nach Schleswig-Holstein musste Jetzlsperger fahren, um das Prachtstück auszuwählen. Den weiten Ausflug nutzte er gleich für eine Tour auf eine Insel an der Ostsee, wo Galloways im Naturschutzgebiet ganzjährig grasen. Dass Fleischproduktion und Naturschutz so wunderbar Hand in Hand gehen, fasziniert den Rottaler Landwirt.

Auch er engagiert sich mit seinen Flächen schon seit Langem für naturnahe Nutzung. „Unsere leichten Böden und starken Hanglagen der Ackerflächen waren immer stark betroffen von Erosion. Die schwierige Wirtschaftsweise an den Hängen, schlechte Erträge und das Wirtschaften auf Kosten der Natur bewegten mich nach der Betriebsübernahme 2013 den Betrieb umzubauen, zu einem reinen Grünlandbetrieb mit extensiver Mutterkuhhaltung.

Zusätzlich bewirtschafte ich noch einige Naturschutz- und Ausgleichsflächen, mit spätem Mähtermin und ohne Düngung.“

Thomas Jetzlsperger ist einer, der gerne seine eigenen Lösungen findet. So hat er sich auch für die Weideschlachtung für seine Tiere entschieden. Seit zwei Jahren werden die Garnecker Galloways daheim getötet. Vom Metzger per Bolzenschuss in einem Fangstand auf der Wiese. Nachdem sie ausgeblutet sind, geht es dann in ein Schlachthaus nach Massing, wo das Fleisch nach höchstem hygienischem Standard verarbeitet wird. Das alles macht die Tierschutzschlachtverordnung möglich.
Die Weideschlachtung gibt es bislang nur für Rinder, die das ganze Jahr über draußen gehalten werden. Das zuständige Veterinäramt muss das Vorhaben genehmigen, ein Amtstierarzt ist bei der Schlachtung dabei. Thomas Jetzlsperger ist von den Vorteilen überzeugt. „Natürlich macht das für mich mehr Arbeit, aber es freut mich, wenn es meinen Viechern gut geht.“ Das Fleisch der Galloways wird auf Bestellung direkt vermarktet. Im kommenden Jahr soll ein neuer Hofladen eröffnet werden.

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